Ein starkes Bündnis für Familie in Mecklenburg-Vorpommern

Das in der Grenzregion zu Polen liegende Bündnis für Familie Uecker-Randow berät mit großem ehrenamtlichen Engagement und vielen Netzwerkpartnern Familien bei der Suche nach Wohnraum. In enger Zusammenarbeit mit in der Region ansässigen Organisationen und Wohnungsbaugesellschaften vermittelt das Bündnis regelmäßig Wohnungen an Familien.

So viel Engagement wird belohnt – das Bundesfamilienministerium zeichnet das Bündnis für Familie Uecker-Randow als Bündnis des Monats Oktober aus. Patrick Dahlemann, Chef der Staatskanzlei Mecklenburg-Vorpommern, hebt die Bedeutung des Lokalen Bündnisses für die Region hervor:

„Das Lokale Bündnis für Familie gibt Kindern eine Stimme und beteiligt Jugend, wie man es besser nicht tun könnte. Der Erfindergeist in den Formaten
und der lange Atem in der Projektarbeit beeindrucken mich zutiefst
und machen mich auch als Papa dankbar.“

Patrick Dahlemann, Chef der Staatskanzlei Mecklenburg-Vorpommern

Zusammenarbeit zur Stärkung junger Familien

Nicht immer war der Wohnraum im Osten Mecklenburg-Vorpommerns knapp: In den 1990er- Jahren verließen vor allem junge, gut ausgebildete Menschen die Region an der deutsch- polnischen Grenze. Aus diesem Grund schlossen sich engagierte Menschen aus Politik, Verwaltung und zahlreichen Vereinen und Verbänden dem Aufruf des Demokratischen Frauenbündnis an und gründeten 2005 das Lokale Bündnis für Familie Uecker-Randow.

„Dabei hält die Bündniserklärung die Vielzahl der Bündnispartner bis heute unter dem Motto ‚Gesetz der Füße‘ zusammen“, erzählt der Sprecher des Bündnisses Peter Fels. „Jede Einzelperson, jeder Verein, jede Organisation und jede Firma ist willkommen, die diese gemeinsame Erklärung unterzeichnet. Gleichzeitig ist es jedem Partner freigestellt, sein Engagement im Bündnis ohne Angabe von Gründen ruhen zu lassen.“

Unterstützung bei der Wohnraumsuche im ländlichen Raum

Seit seiner Gründung wirkt das Lokale Bündnis dem Wegzug von Familien entgegen. Durch die günstige geografische Lage direkt am Stettiner Haff und die Nähe zur Ostsee ist die Region heute wieder beliebt bei Familien. So steigt der Bedarf an Wohnraum, was wiederum zu höheren Mieten führt. „Wohnen muss für alle Menschen bezahlbar bleiben“, fordert Uta Meckert, Vorständin der Torgelower Gemeinnützigen Wohnungsgenossenschaft eG.

Gemeinsam mit der Stadtwerke Torgelow GmbH, den beiden Wohnungsbaugesellschaften in Torgelow und vielen weiteren Akteuren aus Politik, Verwaltung und ansässigen Firmen wie der mele Energietechnik GmbH versuchen sie, die Betriebskosten u. a. durch die Förderung von Solarenergie und Biogasanlagen in der Region bezahlbar zu halten.

Auch mit den anderen Kommunen des Landkreises Vorpommern-Greifswald funktioniert die Zusammenarbeit dank der breiten Vernetzung von Peter Fels und seinen Kolleginnen Birgit Brackrock und Birgit Falk vom Lokalen Bündnis problemlos.

Neben der Beratung von Familien, die auf der Suche nach bezahlbarem Wohnraum sind, fungiert das Bündnis vor allem als Bindeglied. „Zu uns kommen Familien, Alleinerziehende, aber auch geflüchtete Familien oder Elternteile mit Kindern, die Opfer häuslicher Gewalt geworden sind und dringend Wohnraum benötigen“, berichtet Peter Fels. „Hier können wir unser großes Netzwerk einsetzen und auch erfolgreich Wohnungen vermitteln.“

Bündnisarbeit in vier verschiedenen Projektfeldern

Außer auf die Wohnraumberatung für Familien konzentriert sich das Lokale Bündnis vor allem auf folgende vier zentrale Projektfelder:

Das Beteiligungsprojekt „RESPEKT: RESsourcen und PersPEKTiven für Kinder und Jugendliche“ fußt auf der UN-Kinderrechtskonvention: Kinder haben das Recht auf Förderung und Entwicklung, auf Schutz und Beteiligung. Das Bündnis setzt sich daher gegen Kinderarmut und für materielle, finanzielle und geistige Entwicklungsmöglichkeiten für alle Kinder und Jugendlichen in der Region im Osten Mecklenburg-Vorpommerns ein.

Das Projekt „Keiner ist für sich allein“ unterstützt Familien in jeder Angelegenheit. Im letzten Jahr stand besonders die Integration geflüchteter Familien in der Region im Mittelpunkt der Bündnisarbeit, berichtet Peter Fels. Die reiche Natur der Region rund um die Flüsse Uecker und Randow wird im Umweltbildungsprojekt „Lurchenland in Zwergenhand“ mit deutschen und polnischen Kindern grenzüberschreitend durchgeführt.

In enger Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kinderhilfswerk e. V. werden unter dem Titel „Mobile Aktionen für Ernährung und Bewegung“ verschiedene Projekte zusammengefasst, die sich den Themen gesunde Ernährung und Bewegung widmen. So ist beispielsweise das Projekt „Kinderschopf am Küchentopf“ in fast allen Kitas der Region unterwegs und bringt Kindern und Jugendlichen die Verarbeitung von Lebensmitteln in der Küche nahe.

Für seine vielseitigen Aktivitäten wurde das Lokale Bündnis Uecker-Randow im Jahr 2020 mit dem 2. Platz des Deutschen Kita-Preises des BMFSFJ ausgezeichnet.

Ein Blick in die Zukunft der Bündnisarbeit

Das Thema Wohnraum wird das ehrenamtlich arbeitende Bündnis auch in Zukunft begleiten. Hier sieht Peter Fels vor allem in den Bereichen behindertengerechtes Wohnen und bezahlbarer Wohnraum für Seniorinnen und Senioren Handlungsbedarf. „Wohnraum für ältere und behinderte Menschen darf kein Luxus sein“, so der Bündnissprecher.

Eine weitere große Aufgabe liegt in der Förderung des Ehrenamts. Peter Fels weist darauf hin, dass das Ehrenamt noch attraktiver gestaltet werden muss, damit Menschen dafür begeistert und gewonnen werden können. „Den Menschen muss man zeigen, dass man aus unserem ehrenamtlichen Engagement nicht nur individuellen Gewinn ziehen kann, sondern dass es auch Spaß macht, ein Teil davon zu sein und Veränderung zu bewirken“, betont Fels.

Überblick über die Angebote des Bündnisses

• Beratung von Familien auf der Suche nach Wohnraum
• Beteiligungsprojekt „RESPEKT: RESsourcen und PersPEKTiven für Kinder und Jugendliche“
• Mobile Aktionen zu Ernährung und Bewegung
• Übergabe von Schulranzen zu Beginn des neuen Schuljahrs an alle Kinder aus finanziell angespannten Haushalten